Aktuelle Projekte
Öffnung der Katakomben für das Publikum
Derzeit ist die Katakombenebene rundum begehbar und zeigt auf großen Tafeln die Entstehung und die Sanierung des Völkerschlachtdenkmals. Sie ist aber für den Publikumsverkehr gesperrt und wird nur für geführte Gruppen geöffnet. Der Grund ist das Fehlen eines zweiten Fluchtweges, der gesetzlich vorgeschrieben ist.
Um die Ebene für den offiziellen Besucherverkehr freizugeben, muss also zuerst eine zweite Entfluchtung gebaut werden. Darüber hinaus sind weitere bauliche und technische Veränderungen erforderlich, um die sichere Besucherführung in dieser Ebene zu erreichen. So ist die Anpassung elektrotechnischer Anlagen in diesem Bereich notwendig, Öffnungen müssen geschlossen werden und der befestigte Rundweg ist an markanten Stellen, zum Beispiel vor Ausstellungsvitrinen, aufzuweiten, um eine bessere Visualisierung zu ermöglichen.
Die neue öffentlich begehbare Ausstellung beginnt an der derzeitigen Glasabtrennwand der jetzigen Erschließung und entwickelt sich bis zum ersten Substraktionsbogen auf der Südseite des Denkmals. Von dort aus kann von einer Fluchttür, welche in eine Trennwandkonstruktion integriert ist, die vierläufige neu zu schaffende Stahltreppe als zweiter baulicher Rettungsweg erreicht werden. Die Treppenkonstruktion verbindet die Katakomben-Ebene mit der Krypta- Ebene. Von dort sind dann die notwendigen unabhängigen Fluchtwege direkt ins Freie bzw. durch die Krypta selbst gegeben.
Damit wird es möglich, bei hohem Besucherandrang mehr Aufenthaltsmöglichkeiten in den unteren Ebenen zu schaffen und die vorhandene Ausstellung zur Entstehungsgeschichte des Denkmals für das gesamte interessierte Publikum zugänglich zu machen.
Die vorhandenen Schautafeln und Originalstücke dokumentieren den Werdegang der ersten Ideen für ein ehrendes Gedenken der Gefallenen der verschiedenen Nationen nach der Völkerschlacht 1813 - bis hin zum Ersten Spatenstich für den Bau des Monuments am 18.10.1898. Bebildert werden der Bau der Denkmalanlagen bis 1913 sowie die spannende und auch gesellschaftlich aufschlußreiche Nutzungsgeschichte des Denkmals im ersten Jahrhundert seines Bestehens. Den Besuchenden werden wertvolle Informationen zur Finanzierung des Denkmalbaus, der Interpretation späterer Generationen im jeweiligen politischen Kontext dargeboten. So erhält das Publikum essentielles Wissen zur geschichtlichen Einordnung des Denkmals. Vorhandene Ausstellungselemente werden dafür durch neue Präsentationstafeln ergänzt.
Darüber hinaus ist beabsichtigt, die ingenieurtechnische Leistung der Erbauer mit den robusten Elementen in Stampfbeton auch in der Katakombenebene, die von außen durch Erdhänge verdeckt ist, auf den Betrachter eindrücklich wirken zu lassen. Von Besucherinnnen und Besuchern seit langem erwünscht, wird so erstmals ein Blick in die gigantischen Fundamente des größten europäischen Denkmalbaus möglich und die Leistung von Generationen bürgerschaftlicher Unterstützer vor Ort erlebbar.
Die Katakomben werden für das Publikum geöffnet. Das kostet geplante 380.000 Euro. Dafür werben wir ab 2025.
Außenanlagen
Die Restaurierung des Denkmalkörpers wurde zum Doppeljubiläum – 100 Jahre Weihe des Völkerschlachtdenkmals und 200 Jahre Völkerschlacht – im Oktober des Jahres 2013 im Wesentlichen abgeschlossen. Danach begann als Baustufe 5 die Instandsetzung der Außenanlagen. Sie erfolgt in drei Bauabschnitten. Erster Bauabschnitt war die Rekonstruktion der vier Pylone, zweiter Abschnitt die Sanierung des Wasserbeckens mit Umwegung und Vorzone zwischen den Pylonen. Gegenwärtig wird im dritten Bauabschnitt gearbeitet. Er soll 2023 abgeschlossen werden.
Nachdem der Förderverein Völkerschlachtdenkmal e. V. von 2009 bis Juli 2012 für die Finanzierung der Erneuerung der Haupttreppe vom Wasserbecken zum Eingangsplateau, von August 2012 bis Dezember 2018 für die Restaurierung des Wasserbeckens und von Januar 1019 bis November 2020 für die Instandsetzung der zwei Lindentreppen (siehe „Abgeschlossene Projekte“) geworben hatte, setzt er sich jetzt für die Einrichtung einer Bauhütte mit dazugehörigem Bergelager ein.
Bauhütte mit Bergelager
- das Foto zeigt Originalelemente, die derzeit in der ehemaligen zentralen Baustelleneinrichtung abgelegt sind
- die Natursteinblöcke sollen im künftigen Bergelager sachgerecht zur künftigen Wiederverwendung deponiert werden
- die Bauhütte wird hinter dem Denkmal errichtet, nahezu am historischen Standort
- sie wird als Raum für Handwerker und Planer eingerichtet, die jetzige und künftige Bau und Instandhaltungsarbeiten durchführen
Gesamtkosten: 120.000 Euro
Zwei Feuerwehrauffahrten
- Abbruch/Aufnahme der alten Wegebefestigungen
- Stabilisierung der Asche-Müll-Auffülle, teilweise Errichtung von Stützwänden
- Ausbau der Auffahrten und weiteren Fahrbahnen auf 5 Meter Breite und 30 Tonnen Achslast, mit neuen Überfahrten zu den öffentlichen Straßen und Anpassung der Deckschichten an den historischen Bestand
- Foto: grundhafter Ausbau der Feuerwehrzufahrt Friedhofsweg, wurde für 100.000 Euro bereits 2020 realisiert
Gesamtkosten: 200.000 Euro, Restkosten: 100.000 Euro
Außenanlagen, Böschungen und Wege
- Wiederherstellen der alten Böschungsgeometrien, Wegehöhen und -profile (durch Asche-Müll-Auffülle abgesackt)
- Beseitigung von Erosionsrinnen durch Hang- und Oberflächenstabilisierungen
- Versetzen neuer Rasenborde, neue rötliche Wegebesplittung, ggf. Einbau von Drainagen
- Rückbau und Renaturierung zwischenzeitlich befestigter Flächen
- Rodungen Wildwuchs Großgrün, Ersatz- und Nachpflanzungen Bäume und Hecken
- Rasensaat (Heuansaat) und -pflege
- davon in 2019 und 2020 bereits realisiert: vordere Wege und Böschungen inklusive zwei Lindentreppen für 650.000 Euro
Gesamtkosten: 1.375.000 Euro, Restkosten: 725.000 Euro
Außenmöblierung und Haustechnik
- Weiterführung Wegebeleuchtung bis Parkplatz
- Komplettierung Wegeleitsystem und Beschilderungen
- Neuaufstellung Museums-Info-Tafeln
- Erweiterung Umfang Bänke, Papierkörbe etc.
- Medientrassen Wasser, Abwasser, Regenwasser, Daten, Elektro
- Verteilungen, Steuerungen, Anschlusskosten öffentliche Netze
Gesamtkosten: 175.000 Euro
Für die komplette Sanierung der Gesamtanlage des Völkerschlachtdenkmals fehlen 1,12 Millionen Euro.